Staatliche Einlagensicherung abgeschafft
Staatliche Einlagensicherung leise abgeschafft!
Ziemlich still und ohne allzu großes mediales Interesse ist unsere staatliche Einlagensicherung für Konten, Sparbücher und Bausparer seit 15. August 2015 Geschichte.
Selbst ohne Wertung dieser Veränderung ist schon bemerkenswert, dass die Medien kaum über die Änderung berichten. Obwohl so gut wie jeder Österreicher direkt davon betroffen ist,hat es bisher kaum jemand wahrgenommen.
Was hat sich nun eigentlich seit dem Sommer verändert?
Bisher waren alle Einlagen bis 100.000 Euro von der Einlagensicherung dahingehend geschützt, dass diese bis zu 50.000 Euro garantiert haben. Für die restlichen 50.000 Euro haben die Banken gehaftet.
NEU: Die Höhe der gesicherten Einlage mit 100.000 Euro ist gleich geblieben, allerdings übernimmt der Staat nun keine Haftung mehr. Die Haftung liegt daher nun ausschließlich bei den jeweiligen Einlagensicherungen der Banken.
Dazu nähere Details hier.
Können Banken allein die nötige Sicherheit bieten?
Nüchtern betrachtet muss man festhalten, dass dies mit der Einlagensicherung schwer vorstellbar ist, da die Dotierung des Einlagensicherungsfonds lediglich 0,8 % der Einlagen beträgt.
Dazu kommt, dass dieser Fonds erst gegründet werden muss. Man darf sich durchaus fragen, woher das Geld bei einer Bankpleite in der Größenordung einer Hypo Alpe Adria oder einer Volksbank AG kommen soll. Alleine die Rettung der Hypo Alpe Adria kostete den Staat mehrere Millarden Euro – ein vielfaches des geplanten Sicherungsfond.
Wie könnten die Folgen einer Pleite aussehen?
Es ist schwer voraus zu sagen, ob im Ernstfall der Notfonds auch sicher ist. Den selbst wenn er im Ernstfall Kredite aufnehmen könnte, kann man nicht sagen, ob dann auch jemand bereit wäre, tätsächlich Kredite zu vergeben. Denken wir nur an die Zeit der Verstaatlichung der Hypo Alpe Adria, als niemand Gelder in diese Bank investieren wollte – wir Steuerzahler mussten und müssen.
Mein persönlicher Tipp: Spätestens durch diese Gesetzänderung lohnt es sich, ein paar Minuten über Alternativen zu Sparbuch und Girokonten nachzudenken.