Die vierte Ausgabe der Allianz Vermögensstudie „Global Wealth Report“ zeigt, dass das weltweite Haushaltsvermögen noch nie höher war, und dass in weniger entwickelten Ländern auch der Mittelstand rasant wächst.

Vermögenswachstum
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Wachstumstreiber war im letzten Jahr die gute Entwicklung an den Aktienmärkten: Das in Form von Wertpapieren gehaltene Vermögen erzielte ein Plus von 10,4 Prozent.

Damit summierte sich das Finanzvermögen rund um den Globus auf ein neues Rekordniveau von 111 Billionen Euro.

Die über 50 Ländern umfassende Analyse über die Vermögens- und Schuldenlage der privaten Haushalte zeigt, dass das globale Brutto-Geldvermögen der privaten Haushalte 2012 eine Zuwachsrate von 8,1% erhielt.

Der globale Mittelstand in die Entwicklungsländer wächst rasant

Erfreulich ist in erster Linie, dass die Mittelklasse in den Entwicklungsländern gewachsen ist. Allein im vergangenen Jahr stieg die Zahl der Mitglieder der globalen Vermögensmittelklasse um annähernd 140 Millionen Menschen, wobei der Löwenanteil dieses Zuwachses auf China zurückgeht. Damit lebten 2012 insgesamt rund 860 Millionen Menschen mit mittlerem Netto-Geldvermögen – also abzüglich aller Verbindlichkeiten – in den untersuchten Ländern.

Wobei alle Regionen deutlich in plus waren

Zum starken Wachstum der Brutto-Geldvermögen des vergangenen Jahres trugen alle Regionen bei. Am höchsten fiel dabei mit knapp 16% der Zuwachs in Asien (ex Japan) aus, gefolgt von Ozeanien, Lateinamerika und Osteuropa, die alle ebenso zweistellig wuchsen. Dank boomender Börsen erzielten auch Nordamerika und selbst das krisengeplagte Westeuropa 2012 mit 8,3% bzw. 5,3% noch sehr ordentliche Zuwächse. Im langfristigen Vergleich ergibt sich jedoch ein etwas anderes Bild. Regionaler Wachstumschampion bleibt Osteuropa (durchschnittlich 14,7% p.a. von 2001 bis 2012), obwohl sich dort in vielen Ländern der Vermögensaufbau seit Ende 2007 teilweise erheblich verlangsamt hat. Knapp dahinter folgen Asien (ex Japan) und Lateinamerika. Dagegen bleiben die entwickelten Regionen in Nordamerika und Westeuropa mit durchschnittlichen Wachstumsraten von 4,3% bzw. 3,3% deutlich zurück.”

Vermögensschere im Euroraum geht auf

Die positive Entwicklung im vergangenen Jahr kann die tiefen Risse in den privaten Vermögensbilanzen im Euroraum nicht überdecken.

Die etablierten Industrieländer und im Speziellen der Euroraum stehen im krassen Gegensatz zum globalen Trend: Den Studienautoren zufolge gehe die Vermögensschere immer weiter auf. Das durchschnittliche Netto-Geldvermögen in Griechenland liegt inzwischen bei nur noch 28 Prozent des Euroraum-Durchschnitts, vor der Krise lag dieser Wert noch deutlich über 50 Prozent. In Spanien ist er von 61 Prozent auf 44 Prozent im vergangenen Jahr gefallen.

Abschließend ein Satz zum Nachdenken von Michael Diekmann Vorstandsvorsitzender der Allianz SE:

‟ Der private Reichtum ist im globalen Maßstab immens, und immer mehr Menschen weltweit können daran auch partizipieren. Allerdings setzen wir diesen Reichtum nicht effektiv und verantwortungsvoll genug ein, um nachhaltigen Wohlstand und langfristige Investitionen zu ermöglichen.”

„Allianz Global Wealth Report 2013“ kann im pdf-Format heruntergeladen werden.